Chefchaouen: oft auch nur Chechaouen geschrieben ist ein reizvolles
Städtchen mit 24'000 Einwohnern im Hinterland von Tanger und Tétouan ,
welches auf 620 m. ü. M. zu Füssen des Djebel Kalaa (2050 m) und des
Djebel Meggou (2123 m) liegt. Beide Berge erschienen den Stadtgründern
wie die Hörner eines Stieres, daher nannte man den Zwillingsberg auch
Djebel Ech-Chaou (=Hörnerberg) und den Ort Chefchaouen oder kurz Chaouen.
Gegründet wurde sie 1471 von Flüchtlingen aus Al-Andalus unter Führung
von Moulay Ali Ben Rachid, dessen Mausoleum noch heute Wallfahrtsstätte
ist. Die Stadt kam bei den Europäern schon früh in den Ruf, eine
"heilige Stadt des Islam" zu sein, die kein Christ betreten durfte, und
bis 1920 betraten gerade mal drei Europäer diese Stadt und das obwohl
man hier nur 100 km von Europa entfernt ist. Heilig war sie nie, aber
ihre Bewohner, von Anfang an maurische Flüchtlinge aus Spanien, hassten
die Christen und verboten ihnen den Zutritt. Spanisch-maurisch wirkt die
Stadt mit ihren braunroten Giebeldächern und den weißen oder blassblauen
Hausfassaden noch heute. Aber kein christlicher Tourist braucht sich
mehr zu ängstigen, wenn er durch die belebten Gassen der
mauerumschlossenen Medina geht. Die Einwohner von Chefchaouen, die "Chaouni",
sind freundlich und hilfsbereit, erwarten aber als gläubige Muslime,
dass man ihre Moscheen und die zahlreichen Heiligtümer respektiert. Das
Gebiet von welchem Chefchaouen der Hauptort ist, ist einer der
Hauptanbaugegenden von Cannabis in Marokko. Cannabis wird in der ganzen
Stadt verkauft, aber man sieht es nicht, wenn man nicht ganz genau
hinsieht.
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Medina von Chefcouen
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