In dieser von einer roten Lehmmauer umgebenen Stadt
wird der schönste Silberschmuck Südmarokkos verkauft.
Von Tafraoute führt die landschaftlich reizvolle R104 kurvenreich nach
Tiznit. Auf der Strecke passiert man immer wieder schöne Dörfer und
Terrassenfelder. Tiznit, der bedeutendste Marktort der Region (45'000
Einw.), liegt in einer weiten Ebene zwischen Antiatlas und Atlantik. 1882
gründete Moulay Hassan einen Garnisonsort, um von hier aus die
aufständischen Berberstämme der Region zu bekämpfen. Damals wurde die 6 km
lange Wehrmauer aus rötlichem Lehm angelegt, die Tiznit noch heute umgibt.
1912 liess sich der Rebell El-Hiba in Tiznit zum Gegensultan ausrufen.
Unterstützt von der Bevölkerung, nahm er den Kampf gegen die Franzosen
auf, verlor ihn jedoch. 1917 zog die Fremdenlegion hier ein. Auch nach dem
Abzug der Franzosen 1956 blieb die Stadt Militärstützpunkt.
Zentrum von Tiznit ist die lebhafte Place Mechouar, an der sich einige
Hotels und Restaurants angesiedelt haben. Von dem arkadengesäumten
Hauptplatz aus erreicht man durch enge Gassen in nördlicher Richtung die
Grande Mosquée. Ihr Anfang des 20. Jh. entstandenes Minarett, mit
hölzernen Querstangen versehen, erinnert an die Lehmmoscheen von Mali und
Niger. Einer örtlichen Überlieferung zufolge, dienen diese Stangen den
Seelen der Toten vor dem Flug ins Jenseits als Ruhestätten. Weit über die
Grenzen der Region hinaus bekannt ist Tiznit hauptsächlich wegen des hier
hergestellten Silberschmucks. Die kleinen Läden in der Kissaria bieten
sowohl arabischen als auch berberischen Schmuck an. Ein Besuch in der
Stadt lohnt sich besonders an Donnerstagen, wenn der Wochenmarkt
stattfindet.
Ausflug
Die Küstenstrasse N12 führt von Tiznit in südlicher Richtung zum 73 km
entfernten Garnisonsort und Fischerhafen Sidi Ifni, eine spanische
Gründung aus der Mitte des 15. Jh. 1969, nach wiederholten Aufständen der
Berberstämme der Gegend, wurde die Ortschaft an Marokko zurückgegeben. An
der Place Hassan II. blieben einige Häuser aus der Kolonialzeit erhalten,
u. a. das ehem. spanische Konsulat. Die langen Sandstrände südlich von
Sidi Ifni laden zum Baden und Surfen ein.
Quelle: www.wissen.de
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